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Testverfahren Videokonferenz-Tools - Schritt für Schritt

Schritt-für-Schritt-Anleitung Testverfahren Videokonferenz-Tools - Schritt für Schritt

Artikel - Info:
  • Anspruch: vertiefen
  • Aufwand: über 15 Minuten
  • Zielgruppe: Einkauf
Schaubild zum Ablauf des beschriebenen Testverfahrens

Videokonferenz-Tools als neue Formen der digitalen Zusammenarbeit sind heutzutage unerlässlich. Die zunehmende Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt erfordern diese neuen Arbeitssysteme. Im Sinne eines Design für Alle (DfA) sollten diese so angepasst sein, dass sie für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen zugänglich und nutzbar sind. Dann entsteht daraus weder ein sozialer noch ein beruflicher Nachteil.

Möchten Sie ein Videokonferenz-Tool im beruflichen Umfeld einsetzen, sollte es daher die in der Norm EN 301 549 aufgeführten Kriterien vollständig erfüllen.

Mithilfe dieses verkürzten Testverfahrens können Sie sich aber einen groben ersten Eindruck über die Barrierefreiheit des Tools verschaffen und so im Beschaffungsprozess dafür sorgen, dass die eingekauften Produkte möglichst barrierefrei sind.

Vorbereitung

Zur Durchführung unseres Testverfahrens sind einige Vorbereitungen notwendig. Für eine geeignete Testumgebung sind vorab bestimmte Einstellungen einzurichten. Um den Testgegenstand zu definieren, bestimmen Sie eine Auswahl an Webseiten und Funktionen der Anwendung.

Im Folgenden erfahren Sie,

  • welche Seiten und Anwendungen im Einzelnen zu testen sind, um allen Personen eine erfolgreiche Konferenzteilnahme zu ermöglichen.
  • mit welchen Tools wir konkret getestet haben und wie Sie diese auf den einzelnen Plattformen installieren, beziehungsweise aktivieren können.

Vorgehen

Im Folgenden beschreiben wir Schritt für Schritt, wie Sie bei eigenen Testungen vorgehen können.

Sie können sich beim Test auch von unserer App „Check-Videokonferenz-Tools“ durch die Testschritte leiten und bei der Durchführung unterstützen lassen.

Das Verfahren ist in zwei große Bereiche aufgeteilt:

  1. Zum einen der Test der Webseiten des Anbieters, die gegebenenfalls vor dem eigentlichen Gebrauch der Videokonferenzanwendung erforderlich sind. Diese Prüfungmuss für jede ausgewählte Webseite durchgeführt werden.

  2. Zum anderen der Test der Anwendung selbst, der für da jeweilige Betriebssystem durchgeführt werden muss.

Webauftritt des Anbieters

Um wirklich den gesamten Arbeitsablauf bei der Teilnahme an einer Konferenz bewerten zu können, sollten Sie zunächst den Testgegenstand festlegen. Dieser umfasst mindestens

  • die Seite zur Registrierung,
  • die Seite zum Download und
  • die Seite zur Anmeldung, falls verfügbar.

Ebenso sollte die Startseite getestet werden, da sie in den meisten Fällen zwingend erforderlich ist, um eine der anderen Seiten zu erreichen. Wünschenswert wäre auch eine Überprüfung der Hilfeseiten zum Konferenztool, auf die bei Problemen zugegriffen werden kann.

Einen ersten Eindruck davon, welchen Stellenwert das Thema Inklusion für den Anbieter hat, erhalten Sie bereits über die Tatsache, ob es überhaupt eine Selbsterklärung zur Barrierefreiheit. Ein weiteres Zeichen für eine inklusive Gestaltung ist die Bereitstellung von Informationen in Leichter Sprache oder in Form eines Videos in Gebärdensprache.

Wie barrierefrei die Seiten sind, und ob unüberwindbare Hindernisse für einzelne Gruppen von Nutzenden bestehen, die eine Registrierung, den Download oder das Nachschlagen von Hilfethemen unmöglich machen, können Sie anhand folgender Tests überprüfen:

Allgemeine Kriterien für die Anwendung

Ist sichergestellt, dass eine Installation und Registrierung, eventuell auch mit Assistenz, möglich ist, sollte selbstverständlich auch die Anwendung selbst frei von Barrieren sein. Da die Anwendungen für Konferenzen nicht nur als Web-Anwendung, sondern auch als Apps für Windows oder auf Mobilgeräten genutzt werden, finden Sie im Folgenden neben den Testbeschreibungen für Web-Anwendungen auch ein eigenes Vorgehen für Tests bei Android, iOS und Windows. Es wird wie bereits bei den Webseiten die grundlegende Zugänglichkeit der Applikation untersucht. Darunter fallen Aspekte wie die Tastaturbedienbarkeit, die Lesereihenfolge durch eine Bildschirmvorlese-Software oder die Kontrastverhältnisse, um nur einige Beispiele zu nennen.

Anwendungsspezifische Kriterien

Neben der allgemeinen Barrierefreiheit existieren bei Konferenzanwendungen einige Funktionalitäten, um die Nutzung mit Einschränkungen zu erleichtern oder erst zu ermöglichen. Fehlende Tastaturbedienbarkeit oder das Nicht-Vorhandensein von Untertiteln sind nur zwei Beispiele, wie Nutzergruppen von der Nutzung ausgeschlossen werden können. Eine leicht verständliche und intuitive Bedienoberfläche kann bereits vieles erleichtern.

Daher können Sie anhand der folgenden Testschritte überprüfen, inwieweit wichtige Funktionalitäten und Eigenschaften gegeben sind und inwieweit diese barrierefrei nutzbar sind.