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Mit Personas zu barrierefreien Websites und Software

Hintergrundwissen Mit Personas zu barrierefreien Websites und Software

Artikel - Info:
  • Anspruch: kennenlernen
  • Aufwand: über 15 Minuten
  • Zielgruppe: Entwicklung
Foto eines Whiteboards, auf dem mehrere Personen gemeinsam Ideen für das Design einer App sammeln.

Personas sind eine gute Methode, um die Bedürfnisse und Motivationen der verschiedenen Zielgruppen einer Software, einer App oder auch einer Webanwendung oder Website früh im Entwicklungsprozess im Blick zu behalten.

Diese Entwicklungsmethode geht auf Alan Cooper zurück, der das Konzept für die Softwareentwicklung bereits in den 1990er Jahren eingeführt hat.

Eine Persona ist eine fiktive Person, die erstellt wird, um reale Benutzer oder Benutzergruppen zu repräsentieren. Personas ähneln realen Personen, sind aber nicht mit ihnen identisch, sondern rein fiktiv. Man spricht auch von archetypischen Benutzern.
(Quelle: Hassenzahl M., Peissner M.,(Hrsg.): Usability Professionals 2004, S. 104).

In der agilen Softwareentwicklung werden heute häufig User Stories oder User Journeys eingesetzt, um ein user-centered design oder auch human-centered design“ sicherzustellen. Dabei sollten aber die Anforderungen der Nutzenden nicht aus dem Blick verloren werden. Personas sind eine gute Grundlage, um beispielsweise „User Journeys“ zu erstellen. Hinweise zur Verknüpfung der Konzepte liefert dieser Artikel in englischer Sprache „Making Personas Useful by Making Them Scenario-based“.

Vorgehen bei der Personas-Entwicklung

Personas werden häufig aufgrund von Erfahrungen der Entwickler*innen ohne weitere Interaktion mit den potenziellen Nutzenden des zu entwickelnden digitalen Produkts entwickelt. Gerade bei größeren Projekten ist es jedoch möglich, dass eine ausführliche Befragung beziehungsweise Erhebung im Vorfeld der Personas-Entwicklung stattfindet. Ist dies nicht möglich, muss darauf geachtet werden, dass nicht beispielsweise ein „Self-Referential Design“ stattfindet, bei dem die eigenen Interessen und Vorstellungen (unbewusst) auf die Personas übertragen werden. Auch bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Generierung von Personas, müssen einige Dinge beachtet werden. Und auch hier ist die Datenbasis entscheidend für das Ergebnis.

Entwicklung barrierefreier digitaler Produkte

Für die Entwicklung barrierefreier Produkte sollten Personas genutzt werden, die auch die Anforderungen von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen. Hierzu können bereits fertige accessibility personas genutzt werden, die frei im Netz von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt werden:

Ein anderer Weg ist die Generierung von Personas mit Künstlicher Intelligenz (KI). Was bei KI-generierten Personas zu bedenken ist, wird in verschiedenen Beiträgen näher betrachtet:

Beim Einsetzen dieser Methoden dürfen die Standards, wie die Web Content Accessibility Guidelines(WCAG) oder die DIN EN 301 549 für barrierefreie Produkte nicht vernachlässigt werden. Im Gegenteil, sollte durch die Einbeziehung von Personas mit Behinderungen sichergestellt werden, dass diese Standards umgesetzt werden.

Die Bedeutung von User Tests

Die Berücksichtigung von Personas mit Behinderungen ersetzt keine Usertests mit realen Nutzenden, ist aber eine Möglichkeit, die Anforderungen bereits früh im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen. Werden Testpersonen gesucht, um das Produkt zu evaluieren, sind auch hierbei Menschen mit Behinderungen einzubeziehen. Hinweise dazu liefert unter anderem das Handbuch von SAP in englischer Sprache The Inclusive Research Handbook.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen zur Entwicklungsmethode mit Personas: