Skype (Web/Windows)

Die Vorbereitungen zur Konferenzteilnahme

Alle notwendigen Arbeitsschritte zur Vorbereitung der Teilnahme an einer Onlinekonferenz sind ohne größere Hindernisse durchführbar. Alle getesteten Webseiten von Skype sind weitgehend frei von Barrieren, leicht bedienbar und verständlich aufgebaut.

Die Registrierung ist mehrschrittige und etwas aufwendiger. Unter anderem muss ein Captcha ausgefüllt werden. Dieser Captcha-Test soll sicherstellen, dass sich nicht ein Computer anstelle eines Menschen registriert. Der Test ist mit der Tastatur voll bedienbar und verfügt für Menschen mit Seheinschränkungen über eine alternative Methode, die Audioelemente anstelle von Bildern benutzt.

Folgende Beispiele dienen als Einblick in die vorhandenen kleineren Barrieren:

• Wer eine Bildschirmvorlese-Software (Screenreader) nutzt, könnte auf der Start- und auf der Hilfeseite auf abweichende Darstellungen in der Überschriften-Hierarchie stoßen, da es dort leichte Sprünge in der Reihenfolge gibt.

• Die Seite für das Erstellen einer Besprechung enthält ein Video, welches auf englisch ist und auch englisch untertitelt wird. Das ist eine gute Unterstützung für Nutzende mit eingeschränktem Hörvermögen oder Menschen mit situationsbedingten Einschränkungen des Hörens, jedoch gibt es für das Video weder eine deutsche Version noch eine Audiodeskription oder ein Transkript für Nutzende ohne Sehvermögen.

Kontraste und Farbschemata sind einstellbar

Skype bietet nach der Anmeldung in den Einstellungen die Möglichkeit, zwischen einem hellen und dunklen Farbschema zu wählen. Auch Schemata mit erhöhtem Kontrast sind verfügbar. Für Gast-Nutzende sind diese Einstellmöglichkeiten nicht vorhanden.

Screenreader-freundlich

Die Web-Anwendung hat für alle Icons, Bilder und Schaltflächen geeignete Text-Alternativen und Screenreader-Nutzende sollten sich problemlos in der Bedienung zurechtfinden.

Automatische Untertitel sind besser als keine Untertitel

Untertitel können automatisch erzeugt und einfach eingeblendet werden. Um einem Gesprächsverlauf zu folgen, ist ihre Qualität jedoch nicht immer ausreichend. Sie wird natürlich von vielen Faktoren, wie zum Beispiel der verfügbaren Bandbreite, der Qualität des Mikrofons und nicht zuletzt auch der individuellen Sprechweise beeinflusst. Eine manuelle Eingabe von Untertiteln ist nicht möglich.

Dauerhafte Vollbildanzeige für Gebärdensprache nicht möglich

Bei Skype werden die jeweils Sprechenden fokussiert. Die dauerhafte Anzeige von einzelnen Teilnehmenden ist nicht möglich, auch nicht als kleine Kachel. Eine Gebärdensprach-Dolmetschung ist somit nicht möglich.

Audiodeskriptionen oder Dolmetschung in Leichte Sprache sind nicht möglich

Die Wiedergabe eines separaten Audio-Kanals mit Audiodeskriptionen oder beispielsweise einer Dolmetschung in Leichte Sprache ist nicht möglich.

Keine Überschriften

Screenreader-Nutzende navigieren auf Webseiten häufig anhand der Überschriften-Struktur. Es wäre wünschenswert, wenn wichtige Bereiche der Applikation, wie beispielsweise der Chat oder die Teilnehmerliste mit Überschriften gekennzeichnet wären, um die Bedienung für Menschen ohne Sehvermögen zu erleichtern.

Tastaturkürzel gibt es, Informationen dazu nur mit Maus oder nach Anmeldung

Eine Auflistung der verfügbaren Tastaturkürzel ist vorhanden, aber in den Einstellungen versteckt. Erst nach Anmeldung werden die Einstellungen angezeigt, und auch dann sind die Tastaturkürzel nicht intuitiv und leicht auffindbar. Eine andere Möglichkeit, sich die Tastaturkürzel anzeigen zu lassen, ist das Überfahren der Schaltflächen mit der Maus. Eine Anzeige per Tastatur ist allerdings nicht möglich. Dadurch, dass die Tastaturkürzel nicht individuell änderbar sind, kann es zu Konflikten mit bereits vergebenen Tastaturkürzeln kommen.

Beweglicher Inhalt nicht kontrollierbar

In einer Videokonferenz lassen sich die Video-Kacheln nicht ausschalten, so dass mögliche Störungen und Ablenkungen, die hierdurch entstehen können, sich nicht reduzieren lassen. Das kann die Aufmerksamkeit von Teilnehmenden mit kognitiven Einschränken beeinflussen.

Überblick über Teilnehmende

Die Web-Applikation nennt im Browser „Skype“ als Seitentitel und listet unter Besprechungs-Name alle Teilnehmenden auf. Das kann in kleinen Konferenzen ein Vorteil sein, doch könnte es in Konferenzen mit großer Teilnehmerzahl zu einem unnötig langen Namen führen.

Die Texte sind vergrößerbar

Eine Vergrößerung des Textes sollte stets mit der Vergrößerung aller anderen Elemente einhergehen, damit wichtige Bestandteile der Seite nicht durch unschöne Verschiebungen verdeckt werden. Man erreicht das mithilfe der Standard-Vergrößerung des Browsers ([Strg]-[+]).So werden sowohl Kontrollelemente als auch Texte vergrößert dargestellt. Bei einer ausschließlichen Textvergrößerung kommt es allerdings zu Überschneidungen.

Viele Möglichkeiten zur Farbanpassung, jedoch nur nach Anmeldung

Wird ein stärkerer Farbkontrast benötigt, um die Lesbarkeit zu erhöhen, kann das von angemeldeten Nutzenden über die Einstellungen vorgenommen werden. Im Register „Darstellung“ sind verschiedene Farbmodi auswählbar. Hier sind die Wahlmöglichkeiten „hell“, „dunkel“ und „Systemeinstellung verwenden“ wählbar. Des Weiteren gibt es die Modi „hoher Kontrast hell“ und „hoher Kontrast dunkel“, die zwischen Vordergrundfarbe (Textfarbe) und Hintergrundfarbe die im Vergleich zu den weichen Abstufungen der Standard-Modi die kontrastreichere Farbkombination schwarz und weiß nutzen. Für Gast-Nutzende sind diese Einstellmöglichkeiten nicht vorhanden.

Keine Überschriften

Wie auch schon in der Web-App gibt es in der Windows-Applikation keine Überschriften. Die Bedienung über Tastatur ist möglich, aber eine schnelle Navigation anhand der Überschriften für Screenreader-Nutzende ist nicht vorgesehen.

Beweglicher Inhalt nicht kontrollierbar

Wie auch in der Web-App gibt es keine Möglichkeit, durch Deaktivierung von Video-Kacheln visuelle Reize zu verringern. Dadurch können Menschen mit kognitiven Einschränkungen unter Umständen nicht mit voller Aufmerksamkeit an einer Konferenz teilnehmen.

Untertitel sind möglich

Automatisch erzeugte Untertitel lassen sich problemlos und einfach einblenden. Wie bereits bei der Web-Anwendung beschrieben, ist die Qualität der Untertitelung aber abhängig von verschiedenen Faktoren und manchmal ist es schwierig, einem Gesprächsverlauf anhand der Untertitel zu folgen. Eine manuelle Eingabe ist nicht möglich.

Audiodeskriptionen oder Leichte Sprache-Dolmetschung sind nicht möglich

Die Wiedergabe eines einzelnen Audio-Kanals mit Audiodeskriptionen oder einer Dolmetschung in Leichte Sprache ist nicht möglich.

Auch hier guter Überblick über die Teilnehmenden

Die Vor- und Nachteile sind dieselben wie in der Web-Anwendung. Der App-Titel ist Skype und der Besprechungs-Name führt alle Teilnehmenden auf.

Textvergrößerung sehr minimalistisch

Anders als bei der Web-Anwendung wird die Vergrößerung von Texten nur begrenzt angeboten. In den Einstellungen kann im Register „Nachrichten“ die Textgröße zwischen „kleiner“, „klein“, „normal“, „groß“ und „größer“ angepasst werden, doch sind die Veränderungen nur geringfügig. Änderungen der Schriftgröße, die im Betriebssystem vorgenommen werden, werden aber berücksichtigt.

Anzeige der Tastaturkürzel nur nach Anmeldung

Die Auflistung der verfügbaren Tastaturkürzel ist, wie auch in der Web-Anwendung, angemeldeten Nutzenden vorbehalten und in den Einstellungen nicht intuitiv und leicht auffindbar. Dadurch, dass sie nicht individuell änderbar sind, kann es zu Konflikten mit bereits vergebenen Tastaturkürzeln kommen.