Hintergrundwissen Barrierefrei Abstimmen – Live-Feedback einholen
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Gerade bei größeren Events oder auch Online-Veranstaltungen beziehungsweise hybriden Veranstaltungsformaten werden gerne mobile Abstimmungstools eingesetzt, die die Interaktion zwischen Redner*innen oder Moderator*innen und Teilnehmer*innen erleichtern sollen.
Zu diesem Zweck ist eine große Anzahl Anwendungen, kostenfrei und kostenpflichtig, auf dem Markt beziehungsweise im Internet verfügbar. Die von den Tools angebotenen Interaktionen werden dabei Liveumfrage, Q&A, Live-Feedback, Voting, Poll, Audience Response, Quiz, Meinungsumfrage oder einfach Fragebogen genannt. Bekannte Voting-Tools sind unter anderem Mentimeter, slido, eduVote, SurveyMonkey und frag.jetzt.
Der Hauptunterschied liegt sicherlich im Kontext, in dem das Tool eingesetzt werden soll: Handelt es sich um ein kurzes Live-Feedback oder soll eine, möglicherweise auch komplexere, Umfrage über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen. Manche Anwendungen eignen sich für unterschiedliche Einsatzzwecke, andere sind auf einen Anwendungsfall spezialisiert.
Viele Voting-Tools sind kostenfrei nutzbar. Einige nur eingeschränkt kostenfrei, für eine begrenzte Dauer oder mit eingeschränktem Funktionsumfang. Fast alle Tools erfordern zumindest eine Registrierung vor dem Erstellen von eigenen Umfragen als Autor*in. Manchmal müssen sich auch die Teilnehmer*innen zusätzlich registrieren. Wenn Kosten entstehen, dann meist nur für die Autor*innen von Umfragen.
Viele Tools lassen sich online im Browser ohne weitere Installation nutzen. Zu einigen sind Apps verfügbar, die eine schnelle Beteiligung während einer Veranstaltung per Smartphone erleichtern.
Die Ergebnisse der Umfragen sind teilweise direkt in den Apps verfügbar, andere ermöglichen die Live-Anzeige der Ergebnisse innerhalb von Präsentationen. Andere Tools, insbesondere für umfangreichere Umfragen, ermöglichen über eine Schnittstelle einen Export in unterschiedlichste Formate, die mit anderen Anwendungen weiterverarbeitet werden können.
Wenn die Barrierefreiheit der Tools betrachtet beziehungsweise bewertet werden soll, müssen verschiedene Use Cases oder Anwendungsfälle unterschieden oder auch einzeln betrachtet werden:
Die Kriterien der Barrierefreiheit müssen für jeden dieser Bereiche erfüllt sein, um Menschen mit Behinderungen die Nutzung in unterschiedlichsten Rollen wie Autor*in oder Teilnehmer*in zu ermöglichen.
Je nachdem, ob die Nutzung des Tools online im Webbrowser oder per App stattfindet, müssen die jeweils anwendbaren Kriterien der Barrierefreiheit während der Entwicklung dieser Tools berücksichtigt werden. Diese Kriterien können ebenfalls genutzt werden, um Tools selbst auf Barrierefreiheit zu überprüfen.
Wenn Sie keine Möglichkeit haben die Apps selbst umfassend auf Barrierefreiheit zu überprüfen, sollten Sie zumindest darauf achten, dass der Anbieter des Tools eine Barrierefreiheitserklärung bereitstellt, in der Sie Hinweise auf den Stand der Barrierefreiheit finden können. Auch in der Hilfe beziehungsweise Dokumentation des Voting-Tools können Hinweise zur Barrierefreiheit zu finden sein.
Beispiele für solche Barrierefreiheitserklärungen oder Accessibility-Statements sind:
- PollUnit: Ankündigungen zur Barrierefreiheit
- POLYAS: Hinweise zur Nutzung durch sehbeeinträchtigte Nutzer*innen
- SurveyMonkey: Barrierefreiheit bei der Nutzung
- Slido: Accessibility
Wird eine beispielsweise in einem Videokonferenz-Tool integrierte Umfrageoption verwendet, muss die Barrierefreiheit des gesamten Videokonferenz-Tools betrachtet werden.
Sie finden weitere Hinweise zur Barrierefreiheit und Usability von Voting-Tools in diesen Beiträgen mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
- Hinweise zu Abstimmungstools der Ruhr-Universität Bochum (RUB)
- Übersichtsartikel zum Thema Datenschutz und anderen Qualitätskriterien wie bereitgestellte Schnittstellen sowie Möglichkeiten des Branding
- Von der University of Washington zusammengetragene Informationen, zusammengefasst im „Accessibility review of online survey tools“