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Gendergerechte und barrierefreie Sprache verwenden?!

Empfehlung Gendergerechte und barrierefreie Sprache verwenden?!

Dokument - Info:
  • Anspruch: kennenlernen
  • Aufwand: 5 bis 15 Minuten
  • Zielgruppe: Öffentlichkeitsarbeit
Foto von nebeneinanderstehenden Würfeln, die das Wort Barrierefrei bilden, wobei die letzten Würfel mit der Silbe frei von einer Hand halb weggedreht werden

Über die Vereinbarkeit von Barrierefreiheit und die unterschiedlichen Methoden für eine gendergerechte Sprache gab es in den letzten Jahren viele Diskussionen, Tests mit Computerhilfsmitteln und Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven von Nutzer*innen. Im Netz existieren viele Leitfäden zur Verwendung gendergerechter Sprache von Behörden und Unternehmen, die unterschiedliche Vorgehensweisen empfehlen.

Zu der hier erwähnten Empfehlung liegt eine Aktualisierung vom 21. November 2023 vor:
„Die digitale Barrierefreiheit auf der semiotischen Ebene der Genderzeichen“.

In einer „Empfehlung zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache“ der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT) von August 2021 hieß es:

„Gendergerechte Sprache fördert Inklusion und Teilhabe durch sprachliche Wahrnehmung. Ziel der Erhebung ist die Erstellung einer Empfehlung im Kontext barrierefreier, schriftlich geplanter Kommunikation zur Verwendung von Asterisk und Doppelpunkt. Dies geschieht mit Hilfe des Einbezuges von Nutzer*innen digitaler, barrierefreier Anwendungen. Hierzu zählen Menschen mit Behinderungen und unterschiedlichen geschlechtlichen Identifikationen, unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht sowie binäre Personen.“

Wie die in der gendergerechten Sprache häufig genutzten Zeichen Asterisk (Genderstern) und Doppelpunkt von verschiedenen Sprachausgaben wie Jaws und NVDA oder bei mobiler Nutzung von TalkBack oder VoiceOver vorgelesen werden, entscheidet darüber, ob Barrieren für blinde und sehbehinderte Menschen in digitalen Texten entstehen.

Auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten kann eine gendergerechte Sprache das Lesen von digitalen Texten erschweren.

Dies sind nur zwei Beispiele für mögliche Barrieren bei der Verwendung gendergerechter Sprache. Das BFIT hat daher die Barrierefreiheit gendergerechter Sprache in einer Studie untersucht. Neben einer technischen Prüfung auf Basis der internationalen Web-Richtlinien wurden Befragungen mittels leitfadengestützter Interviews durchgeführt.

Das BFIT kam damals zu dem Ergebnis:

„Das Gendern berührt als sprachlicher Ausdruck in digitalen Anwendungen, Fragen der Freiheit und der Demokratie von Menschen mit Behinderungen. BFIT-Bund schließt sich der Expert*innen Meinung an und empfiehlt unter der Maßgabe ihres Auftrages nach §8 BITV, das Gendern mit dem Asterisk.“

Diese Studie wurde inzwischen durch eine aktuelle Stellungnahme auf den Seiten der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT) ersetzt.