Zum Inhalt springen

Spracheingabe barrierefrei gestalten

Dokument Spracheingabe barrierefrei gestalten

Dokument - Info:
  • Anspruch: vertiefen
  • Aufwand: über 15 Minuten
  • Zielgruppe: Entwicklung
Screenshot der Seite des W3C zu dem aktuellen Entwurf

Spracheingabe ist inzwischen bei vielen Systemen eine häufig verwendete Alternative zu einer Bedienung per Tastatur oder Touchscreen. Die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) ermöglichen heute eine fast natürliche Kommunikation mit den Systemen.

Auch bei der Bedienung per Sprache muss Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht und umgesetzt werden. Dies war Anlass für das World Wide Web Consortium (W3C) die Nutzendenanforderungen in einem Dokument zusammenzutragen. Die „Natural Language Interface Accessibility User Requirements“ liegen aktuell (3/2022) in einem ersten öffentlichen Entwurf vor.

Das W3C versteht dabei unter einem Natural Language Interface, also der Sprachschnittstelle, Folgendes:

„A natural language interface is a user interface in which the user and the system communicate via a natural (human) language. The user provides input as sentences via speech or some other input, and the system generates responses in the form of sentences delivered by speech, text or another suitable modality.“

Beispiele für Systeme mit solchen Schnittstellen sind:

  • Sprachagenten (Voice agents), die dafür entwickelt wurden primär über Sprache zu kommunizieren. Dabei kann es sich um eigenständige Systeme handeln wie „intelligente Lautsprecher“ beziehungsweise „Smart Speaker“. Oder die Anwendungen sind in Smartphones, Tablets, Notebooks oder PCs integriert. Auch ein in ein Fahrzeug integriertes System zählt hierzu.

  • In Webangebote integrierte Chatbots, die Anfragen der Nutzer*innen in natürlicher Sprache bearbeiten. Unternehmen könnten so Kundenanfragen bearbeiten.

  • Sprachdialogsysteme (Interactive Voice Response (IVR) systems), die Anrufern zum Beispiel per Telefon ermöglichen, teil- oder vollautomatisierte natürlichsprachliche Dialoge zu führen. Die Interaktion kann dabei auch in Kombination mit Tasteneingaben stattfinden, die Antwort des Systems erfolgt ebenfalls per Sprache.

Zahlreiche andere, hier nicht erwähnte Anwendungen mit Spracheingabe sind denkbar, auf die die gesammelten Nutzendenanforderungen anwendbar sind, um Barrierefreiheit sicherzustellen.

Ein Beispiel für eine Anforderung ist, dass ein von mehreren Personen genutztes System die Nutzer*innen per Sprache eindeutig identifizieren kann, um ihre spezifischen Anforderungen an die Ein- und Ausgabe zu erkennen. Auch eine in das System integrierte Hilfe kann für Personen mit bestimmten Anforderungen erforderlich sein.

Das Dokument ist aktuell (3/2022) noch ein Entwurf, der diskutiert und weiterentwickelt wird.